Strahlungswärme vs. Konfektionswärme
Die Wärme in Innenräumen beeinflusst maßgeblich das Wohlbefinden. Ein ausgewogenes Raumklima trägt dazu bei, dass Menschen weder frieren noch schwitzen und sich rundum behaglich fühlen. Dabei spielen sowohl die Temperatur als auch die Art der Wärmeübertragung (Strahlungswärme oder Konfektionswärme) eine entscheidende Rolle.
Thermische Behaglichkeit – darum sollte es nicht zu warm oder zu kalt sein
Thermische Behaglichkeit beschreibt das Wohlgefühl, das Menschen in einem bestimmten Raumklima empfinden. Dieses Wohlbefinden hängt nicht allein von der Raumtemperatur ab, sondern von einer Vielzahl physikalischer und physiologischer Faktoren. Es geht vor allem um die richtige Balance zwischen Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Wärmestrahlung.
Mit einem Kamin kann insbesondere die Temperatur geregelt werden. Ein Raum, in dem unterschiedliche Temperaturzonen herrschen, fühlt sich oft ungemütlich an. Wenn ein Heizkörper nur einen Bereich erwärmt, ist es auf der einen Seite des Raumes warm, während es auf der anderen Seite kälter bleibt. Strahlungswärme, die Flächen gleichmäßig erwärmt, sorgt hingegen für ein angenehmeres Raumklima.
Ein ausgewogenes Raumklima steigert allerdings nicht nur das Wohlbefinden, sondern bietet auch gesundheitliche Vorteile. Es unterstützt das Immunsystem, reduziert das Risiko von Erkältungen und beugt trockenen Schleimhäuten sowie Atemwegsreizungen vor. Zudem fördert eine gleichmäßige Wärmeverteilung die Durchblutung und kann Muskelverspannungen lindern.
Was ist Strahlungswärme?
Strahlungswärme ist eine Form der Wärmeübertragung, bei der die Energie in Form von Infrarotstrahlung von einer warmen Fläche auf kühlere Oberflächen oder Körper übertragen wird. Dabei erwärmt sie nicht direkt die Luft, sondern die Objekte und Personen im Raum. Dieses Prinzip entspricht der natürlichen Erwärmung durch die Sonne, die ihre Wärme über Strahlung auf die Erde überträgt, ohne dabei die Luft als Medium zu benötigen.
Strahlungswärme wird von heißen Oberflächen, wie Heizpaneelen, Fußbodenheizungen oder Kaminöfen ausgestrahlt. Die Wärmestrahlung trifft auf Wände, Möbel oder den menschlichen Körper und erwärmt diese direkt. Anschließend geben die erwärmten Flächen die Wärme gleichmäßig an den Raum ab, was zu einer angenehmen und konstanten Temperaturverteilung führt.
Allerding benötigt Strahlungswärme mehr Zeit, um den Raum zu erwärmen, da sie nicht direkt die Luft aufheizt. In sehr großen oder schlecht gedämmten Räumen kann es schwierig sein, eine gleichmäßige Wärmeverteilung zu erreichen. Zudem ist die Installation von Flächenheizungen oder Infrarotpaneelen oft aufwendiger und kostspieliger als klassische Heizsysteme.
Vorteile von Strahlungswärme
- Angenehmes Wärmegefühl: Wärmt den Körper direkt, ähnlich wie Sonnenstrahlen.
- Gleichmäßige Temperaturverteilung: Keine starken Temperaturunterschiede im Raum.
- Keine Luftverwirbelung: Weniger Staubaufwirbelung, ideal für Allergiker.
- Reduziertes Schimmelrisiko: Erwärmt Wände und verhindert Feuchtigkeitsansammlungen.
- Energieeffizient: Ermöglicht eine niedrigere Raumtemperatur bei gleichbleibendem Komfort.
- Gesundes Raumklima: Keine trockene Luft oder unangenehme Luftströmungen.
- Langlebigkeit: Schont Bausubstanz und Möbel, da keine starke Luftzirkulation entsteht.
Was ist Konfektionswärme?
Konvektionswärme ist eine Art der Wärmeübertragung, bei der die Luft im Raum erwärmt und durch Luftströmungen verteilt wird. Dabei gibt eine Wärmequelle, wie bestimmte Heizkörper oder ein Warmluftgebläse Wärme an die umgebende Luft ab, die daraufhin aufsteigt. Wenn die warme Luft aufsteigt, sinkt kühlere Luft nach und wird wiederum erwärmt, wodurch eine ständige Luftzirkulation entsteht. Dieses Prinzip sorgt dafür, dass sich die Wärme im Raum verteilt, allerdings kann es dabei zu Temperaturunterschieden kommen – in Bodennähe bleibt es oft kühler, während es unter der Decke deutlich wärmer sein kann. Zudem kann die Luftbewegung Staub und Allergene aufwirbeln, was empfindliche Personen als störend empfinden.
Konvektionswärme ist die häufigste Heizform, da klassische Heizkörper nach diesem Prinzip arbeiten und schnell für spürbare Wärme sorgen. Da die Luft der primäre Wärmeträger ist, geht jedoch schneller Wärme verloren, wenn Türen oder Fenster geöffnet werden.
Vorteile von Konfektionswärme
- Schnelle Erwärmung: Räume heizen sich durch die Luftzirkulation zügig auf.
- Weit verbreitete Technik: Klassische Heizkörper und Warmluftheizungen nutzen dieses Prinzip.
- Einfache Installation: Heizkörper sind leicht nachrüstbar und benötigen keine großen Umbauten.
- Kombinierbar mit Lüftungssystemen: Kann mit Warmluftgebläsen oder Klimaanlagen kombiniert werden.
- Gute Regelbarkeit: Temperatur lässt sich schnell anpassen und steuern.
- Effektiv in kleinen Räumen: Besonders in gut isolierten Räumen sorgt Konvektionswärme für gleichmäßige Erwärmung.
- Flexibel platzierbar: Heizkörper können an verschiedenen Stellen im Raum montiert werden.
Warum sollte der Heizkörper nicht direkt im Raum platziert werden?
Eine Heizquelle wie eine Heizung, ein Kamin oder ein Kaminofen sollte nicht beliebig im Raum platziert werden, sondern an einer strategisch günstigen Stelle, um die Wärme bestmöglich zu nutzen. Oft werden Heizkörper an Außenwänden oder in der Nähe von Fenstern positioniert, da hier die größten Kältebrücken entstehen können.
Würde ein Kamin mitten im Raum stehen, könnte die Wärmeverteilung ineffizient sein – einige Bereiche würden sehr warm, während andere kühl bleiben. Zudem könnten Luftströme durch Fenster oder Türen die Wärme schnell abführen, was den Heizbedarf unnötig erhöht.
Auch aus praktischer Sicht ist die Platzierung eines Heizkörpers an einer Wand oft sinnvoller. Er nimmt weniger Platz ein, lässt sich besser in das Raumkonzept integrieren und sorgt für eine natürliche Wärmeabgabe in den gesamten Wohnbereich. Besonders in Häusern mit offenen Grundrissen ist es wichtig, den Kamin so zu positionieren, dass sich die Wärme optimal in angrenzende Räume ausbreiten kann. Eine durchdachte Platzierung sorgt also nicht nur für mehr Effizienz, sondern auch für eine gemütlichere Atmosphäre und ein angenehmes Raumklima.
Ein Kaminofen nutzt Strahlungswärme und Konfektionswärme
Kaminöfen kombinieren oft beide Wärmeübertragungsarten. Die Strahlungswärme wird durch die heißen Oberflächen und die Glasscheibe direkt an den Raum abgegeben, während die Konvektionswärme durch die erwärmte Luft entsteht, die um den Ofen zirkuliert. Diese Kombination ermöglicht eine schnelle Erwärmung des Raumes durch die Konvektionswärme und ein langanhaltendes, angenehmes Wärmeempfinden durch die Strahlungswärme. Zudem schafft das sichtbare Flammenspiel eine behagliche Atmosphäre, die zum Wohlbefinden beiträgt.
TM Bolz Kaminkassetten und Kamineinsätze für Deutschland, Österreich und die Schweiz
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