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Nachrüsten oder Stilllegen – Was passiert mit alten Kaminöfen?

Alte Kaminöfen stoßen oft zu viele Schadstoffe wie Feinstaub und Kohlenmonoxid aus. Angesichts verschärfter Umweltauflagen, insbesondere durch das Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchV), ist das Nachrüsten oder Stilllegen vieler dieser Altgeräte notwendig. Doch wann ist der Punkt erreicht, an dem ein Kaminofen stillgelegt werden muss und wie gestaltet sich der Prozess des Abbaus und der Entsorgung?

Wann muss das Austauschen, Nachrüsten oder Stilllegen erfolgen?

Die gesetzlichen Anforderungen für Kaminöfen wurden in den letzten Jahren verschärft, um die Feinstaub- und Kohlenmonoxid-Emissionen zu reduzieren. Nach der ersten Verordnung des Bundesimmissionsschutzgesetzes (1. BImSchV) ist bis Ende 2024 das Austauschen, Nachrüsten oder Stilllegen der meisten Kaminöfen, die vor dem 21. März 2010 errichtet wurden, notwendig. Dies gilt, sofern sie die vorgeschriebenen Grenzwerte für Emissionen nicht einhalten. Diese Grenzwerte liegen bei 0,15 Gramm Feinstaub und 4 Gramm Kohlenmonoxid pro Kubikmeter Abgas​.

Kaminöfen, die zwischen 1985 und 1994 installiert wurden, hatten bereits eine Frist zur Stilllegung bis Ende 2020. Diese Maßnahmen sind notwendig, um den Schadstoffausstoß zu minimieren und die Luftqualität zu verbessern.

Ausnahmen gelten für offene Kamine, die nur gelegentlich genutzt werden, und für historische Kaminöfen, die vor 1950 installiert wurden​. Diese sind von den strengen Grenzwerten ausgenommen, sofern sie nicht intensiv zum Heizen verwendet werden.

Nachrüsten oder Stilllegen – was ist beim Abbau zu beachten?

Wenn ein Kaminofen stillgelegt werden soll, ist es wichtig, die Stilllegung fachgerecht durchzuführen. Das bedeutet, dass der Anschluss zum Schornstein verschlossen werden muss. In manchen Fällen ist auch die Stilllegung des Schornsteins selbst notwendig, sofern er nicht mehr für andere Heizquellen genutzt wird.

Bei alten Kaminöfen besteht zusätzlich die Gefahr, dass sie asbesthaltige Materialien enthalten. Asbest ist ein natürlich vorkommendes Mineral, das aus feinen, faserigen Kristallen besteht. Es wurde früher oft in Baustoffen wie Isolierungen, Dächern und Bodenbelägen verwendet, weil es hitze- und feuerbeständig ist. So war es auch oft Bestandteil in Heizgeräten. Heute ist bekannt, dass Asbest gesundheitsschädlich ist und Krankheiten wie chronische Lungenerkrankungen oder Krebs verursacht, wenn seine feinen Fasern in die Luft gelangen und eingeatmet werden. Die Entfernung von Asbest muss daher von speziell ausgebildeten Fachkräften mit der richtigen Ausrüstung entfernt und als Sondermüll entsorgt werden.

Richtige Entsorgung von alten Kaminöfen

Für die Entsorgung eines alten Kaminofens stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Wenn der Kaminofen noch funktionsfähig ist, lohnt es sich möglicherweise, ihn zu verkaufen. Besonders Öfen im nostalgischen Stil sind gefragt und können auf Verkaufsplattformen oder als Deko-Objekte neue Verwendung finden​.
  • Wenn der Kaminofen jedoch nicht mehr zu gebrauchen ist, kann er über einen Schrotthändler entsorgt werden. Metalle und andere Wertstoffe aus dem Ofen sind oft gefragt, sodass einige Schrotthändler den Abbau und die Abholung übernehmen können.
  • Alternativ kann der Kaminofen auch über den Sperrmüll entsorgt werden, wobei dies je nach Gemeinde vorher abgestimmt werden sollte. Bei größeren Mengen ist es auch möglich, einen Container für die Sperrmüllentsorgung zu mieten und den Kaminofen dort zu entsorgen​.

Nachrüsten oder Stilllegen?

Anstatt den alten Kaminofen stillzulegen, gibt es auch die Möglichkeit, ihn nachzurüsten, um die aktuellen Grenzwerte für Emissionen zu erfüllen. Eine häufige Lösung ist der Einbau eines Feinstaubfilters oder die Nachrüstung eines modernen Heizeinsatzes. Der Einbau eines Filters oder einer modernen Verbrennungstechnik ist zwar mit Kosten verbunden, kann jedoch eine günstigere Alternative zum vollständigen Austausch des Ofens darstellen​. Diese Maßnahmen können dazu beitragen, die Schadstoffemissionen erheblich zu reduzieren und den Ofen weiterhin legal betreiben zu dürfen.

Feinstaubfilter gibt es in aktiver und passiver Ausführung. Aktive Filter arbeiten mit Strom und sind effizienter, während passive Filter ohne elektrische Unterstützung auskommen. Beide Optionen können dabei helfen, den Feinstaubgehalt im Abgas deutlich zu senken.

Das Nachrüsten des Heizeinsatzes bietet sich insbesondere bei Kachelöfen an. Moderne Technik integriert sich in ein bestehendes System, was die Heizleistung optimiert und Emissionen reduziert​.

Die Rolle des Schornsteinfegers beim Austauschen, Nachrüsten oder Stilllegen

Der Schornsteinfeger spielt bei der Entscheidung, ob das Austauschen, Nachrüsten oder Stilllegen eines Kaminofens notwendig ist, eine zentrale Rolle. Er kann die Emissionen des Ofens messen und darüber informieren, ob ein Nachrüsten oder Stilllegen erforderlich ist. Zudem ist der Schornsteinfeger der Ansprechpartner, um zu prüfen, ob ein nachgerüsteter Kaminofen den aktuellen gesetzlichen Anforderungen entspricht. Bei der Planung des Austauschs, dem Nachrüsten oder Stilllegen eines Kamins sollte der Schornsteinfeger frühzeitig eingebunden werden.

Umwelt- und Gesundheitsaspekte der Kaminofen-Nutzung

Kaminöfen, insbesondere ältere Modelle, tragen erheblich zur Feinstaubbelastung in der Luft bei. Nach Angaben des Umweltbundesamts sind Kleinfeuerungsanlagen für einen großen Anteil der PM2,5-Emissionen verantwortlich, wobei die Emissionen durch Holzverbrennung sogar die Auspuffemissionen im Straßenverkehr übersteigen. Ein Hauptgrund für die verschärften gesetzlichen Regelungen ist die Reduzierung dieser schädlichen Emissionen, die sowohl Umwelt als auch Gesundheit belasten​.

Moderne Kaminöfen mit optimierter Verbrennungstechnik und wirksamen Feinstaubfiltern sind deutlich umweltfreundlicher als alte Modelle. Sie verursachen weniger Schadstoffe und nutzen die Energie des Brennstoffs effizienter. Somit kann eine Nachrüstung nicht nur helfen, gesetzliche Anforderungen zu erfüllen, sondern auch den Brennstoffverbrauch und die damit verbundenen Kosten reduzieren. Zusätzlich leistet sie einen Beitrag für mehr Umweltfreundlichkeit.

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